Berlin (EZ) | 16. Juli 2015 | Im Bundesfinanzministerium ist Panik ausgebrochen, als ein Beamter das aktuell diskutierte Hilfspaket für Griechenland in D-Mark umgerechnet hat.Nach der spontanen Umrechnung, die ein untergeordneter Beamter in der Kantine angestellt hatte, liegen die Nerven im Berliner Finanzministerium blank. Minister Wolfgang Schäuble, der knapp 60 Jahre mit der D-Mark gelebt hat, ist dem Vernehmen nach nicht bereit, den am Wochenende vereinbarten Hilfskredit zu gewähren.
Der Anteil Deutschlands beläuft sich auf etwa 39 Milliarden DM. „Das ist deutlich zu viel,“ so Schäuble. „Das mach ich nicht.“
Auch auf der Straße steht den Menschen das Entsetzen im Gesicht, wenn sie von der Summe in D-Mark hören. Ein 50-jähriger Mann aus Dortmund sagte, das sei „einfach viel zu viel Geld“.
„Da sollte man lieber die Griechen aus der D-Mark werfen, ehrlich“, sagte eine Frau in der Kölner Fußgängerzone. „Es ist ja eh schon alles teurer geworden.“
Der Volkswirt Hans-Werner Sinn sieht sich hingegen bestätigt. „Das ist das, was ich immer gesagt habe,“ sagte er in einem Interview mit der WELT.
(JPL)