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Industrie züchtet Gemüse mit Knorpeln und Sehnen, um es für Fleischesser attraktiver zu machen

München (EZ) | Die deutschen Gemüseproduzenten wollen endlich auch passionierte Fleischesser von ihren Produkten überzeugen und neue Käuferschichten erschließen. Damit Sellerie, Fenchel und Bärlauch für die Neukunden attraktiv werden, arbeitet ein Konsortium zurzeit an Gemüse mit Knorpeln und Sehnen.

Vor allem Frauen kennen das Phänomen: Sie geben sich viel Mühe, ihren Liebsten eine ausgewogene Mahlzeit basierend auf der Ernährungspyramide zu zaubern – aber der liebevoll zubereitete Blumenkohl und die duftende Steckrübe werden allenfalls unter Protest gegessen. Dafür erfreut sich das sehnige Steak größter Beliebtheit. Damit soll nun Schluss sein, geht es nach den deutschen Gemüseproduzenten.



„Gemüse fristet ein Nischendasein,“ sagt ein Sprecher. „Es sind vor allem Männer, die auf dem Teller ein großes Stück Fleisch erwarten. Gemüse wird, wenn überhaupt, als Beilage akzeptiert.“ Die Idee, um diesen Umstand zu ändern und dabei neue Kundenschichten zu generieren: Gemüse muss für Fleischfreunde attraktiver und dem Fleisch ähnlicher werden.

„Wir haben angefangen mit Süßkartoffeln, die von zähen und kaum zu durchkauenden Sehnen durchzogen sind,“ so Dr. Ludwig Heinzer, Leiter der Forschungseinheit. „Nach einigen Jahren Forschung und Entwicklung haben wir es geschafft!“ Das Produkt erfreute sich schnell großer Beliebtheit in der Kantine des Fraunhofer-Instituts. „Weiter ging es mit Knorpeln im Sellerie, im Rosenkohl, sogar in Erbsen.“ Das Erlebnis im Mund soll die Vorzüge des Gemüses widerspiegeln und zugleich „stark an Fleisch“ erinnern.

Mittlerweile sind Lauch, Mais, Kartoffeln, Reis, Paprika, Tomaten und Fenchel marktreif und sollen demnächst bei Rewe, Edeka und Aldi in die Gemüseabteilungen kommen. Erste Testkunden zeigen sich begeistert und wollen nunmehr deutlich häufiger zum Gemüse greifen als bisher.


Dies ist ein uralter Artikel, der im Rahmen der »Best of«-Wochen-Monate wieder rausgekramt wurde. Erstveröffentlichung: Mai 2016.

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(JPL)

Erstmals veröffentlicht am 27.05.2016