Mittelmeer | Zahlreiche Flüchtlinge beherbergt das Mittelmeer inzwischen, nun soll Schluss sein. »Wir haben einfach keine Kapazitäten mehr«, teilte ein Sprecher mit. »Wir können einfach niemanden mehr aufnehmen. Wir sind voll.«
In den vergangenen Jahren hat das Mittelmeer tausende Menschen aufgenommen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind. Jetzt sei die Grenze der Belastbarkeit erreicht, beziehungsweise schon längst überschritten. »Eine menschenwürdige Unterbringung ist längst nicht mehr möglich«, so der Mittelmeersprecher. Zumal die allermeisten Flüchtlinge auch dann noch im Mittelmeer bleiben, wenn es in ihren Heimatländern wieder ruhiger geworden ist.
»Wir wollen ja wirklich helfen und wir machen auch keine Unterschiede zwischen Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtlingen, nur: wir können nicht mehr.« Zumindest mit abfackelnden Flüchtlingsheimen hätten sie nicht zu kämpfen.
»Beim Blick auf die Landkarte denken natürlich alle erstmal, das Mittelmeer ist ja riesig und kann praktisch unbegrenzt Leute aufnehmen. Aber das ist nicht richtig. Wir haben selber viele Probleme und können nicht noch mehr Flüchtlinge auf den Meeresgrund lassen. Wir sind nicht die Badewanne der ganzen Welt.«
Nun sei Europa gefragt, hier vor allem die EU. Nach Ansicht des Mittelmeers tut die Staatengemeinschaft längst nicht genug, um die Flüchtenden sicher aufs Festland zu bringen. »Die Infrastrukturen in der EU sind deutlich besser als bei uns, sie haben viel mehr Geld, Gebäude, Trinkwasser und letztendlich ist es für die Flüchtlinge ja vielleicht auch schöner, unter Menschen zu sein.«
(PGA/Foto (bearbeitet): „PEGIDA Demo DRESDEN 25 Jan 2015 116139810“ von Kalispera Dell – http://www.panoramio.com/photo/116139810. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons.)
Dies ist ein uralter Artikel, der im Rahmen der »Best of«-Wochen-Monate wieder rausgekramt wurde. Erstveröffentlichung: August 2015.
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