Regensburg | Bei der erstmals abgehaltenen Wahl zum hässlichsten Tier des Regensburger Zoos kam es zu keiner großen Überraschung. Wie im Vorfeld von Experten erwartet, ging die Auszeichnung an die Tapire. Die Zooleitung denkt nun erstmals über einen Ausschluss nach. Insgesamt nahmen 243 Tiere an der anonymen Wahl teil. Pro Tier gab es je eine Stimme, die es sich jedoch nicht selber geben durfte.
»Wir haben im Vorfeld ausgiebig mit den Tieren gesprochen und ihnen die Abstimmungsmodalitäten erklärt«, so Zoodirektor Peter Schremmel. »Jedes Gehege durfte dann geschlossen zur Wahl antreten und seine Stimme in die dafür vorgesehene Wahlurne stecken.«
Die Auszählung gestaltete sich teilweise sehr schwierig, da nicht alle Wahlzettel in einem einwandfreien Zustand waren.
»Nicht jedes Tier schien sich an die ordnungsgemäße Vorgabe gehalten zu haben«, so Schremmel verärgert. »Einige Zettel waren angekaut oder nahezu vollständig zerrissen, bei anderen fehlte das Kreuz und wieder andere waren schlichtweg nicht lesbar, weil das ganze Blatt vollgekritzelt war.« Dennoch blieben am Ende von rund 243 abgegebenen Stimmen 24 gültige übrig. Diese ergaben überraschend einstimmig, dass der Tapir das hässlichste Tier im Zoo sei.
»Nach Bekanntmachung der Ergebnisse brandete umgehend Jubel und Applaus unter den Tieren auf«, so der Zoodirektor ein wenig überrascht und fügt amüsiert hinzu: »Selbst die vier Tapire stimmten mit ein, da sie offenbar nicht auf Anhieb verstanden, worum es genau ging.« Bei der jährlichen Wahl zum dümmsten Tier des Zoos verteidigen die Tapire seit 2001 ein ums andere Mal den Spitzenplatz.
Schremmel denkt nun darüber nach, die Tapire aus dem Zoo auszuschließen. »Wir glauben, dass es sowohl für die Tiere als auch für die Besucher die beste Lösung ist.«
Eine andere Möglichkeit sei, die Tapire zukünftig hinter getönten Scheiben auszustellen. »So können sie zwar aus dem Gehege raus-, die Besucher aber nicht reinschauen.«
(PFE/Foto: zooclub.ru – Link)
Dies ist ein uralter Artikel, der im Rahmen der »Best of«-Wochen-Monate wieder rausgekramt wurde. Erstveröffentlichung: November 2012.
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