Bremen/New York (EZ) | Am Montag rauschte der Preis der US-Ölsorte WTI in nie gekannte Tiefen: für bis zu Minus 40$ wurde das Barrel gehandelt. Klugerweise schlug das klamme Bremen schnell zu und ist nun komplett schuldenfrei.
„Ich sah minütlich zu, wie die Preise in den Keller rauschten„, sagt der Bremer Finanzsensator Dietmar Strehl (Grüne). „Als der Preis im Minusbereich war, machte ich mich bereit, große Mengen der Sorte West Texas Intermediate abzunehmen.“
Eine kluge Wahl: Bremen erhielt für jedes abgenomme Barrel Öl knapp 40 US-Dollar. „Danach ging der Preis wieder hoch, wir waren genau pünktlich zur Stelle.“
Warum andere verschuldete Staaten die Chance nicht nutzten, ist dem Senator schleierhaft. „Vielleicht trauten die dem Braten nicht, oder sie waren halt nicht so schlau.“ Bis zuletzt dachte Strehl, Länder wie beispielsweise Griechenland oder Rheinland-Pfalz könnten schneller sein.
Bremen konnte mit dem „Kauf“ nun alle seine Schulden tilgen (knapp 21 Milliarden Euro) und mehr noch: dank des bis Montag undenkbaren Deals ist der Zwei-Städte-Staat nun größter Einzahler in den Länderfinanzausgleich.
Nun wartet Dietmar Strehl, bis er mit dem Verkauf Öls noch mehr rausholen kann. „Momentan ist der Preis für WTI wieder angezogen. Aber wir verkaufen erst, wenn er wieder bei über 20 Dollar liegt.“
(JPL, Foto: Von Z thomas – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link)
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