Redewendungen und ihre Bedeutung: wir erklären regelmäßig in leicht verständlicher Sprache Herkunft und weiteres Wissenswertes über gebräuchliche Phrasen der deutschen Sprache. Heute: „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“ und „Jemanden hinters Licht führen“.
„Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“
Schon Generationen von Menschen fragen sich, wo dieser Ausdruck herkommt. Die Mutmaßung, dass es sich um eine fehlerhafte Übersetzung handelt, ist aber falsch: im Jahre 1993 machte die Meldung einer süddeutschen Tageszeitung die Runde, wonach der Spruch “Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!” ursprünglich aus dem Russischen kommen soll und von einem Einwanderer im 19. Jhd. falsch ins Deutsche übersetzt wurde. Das stimmt aber nicht.
Vielmehr stammt der Ausdruck aus dem Hessischen Raum. Dort sagt man schon lange (Urkunden berichten von frühen 13. Jahrhundert) im Dialekt “Doa wörschta Hunn enne Banne röökt”. Was das genau bedeutet, weiß kein Mensch, es gilt aber als sicher, dass Auswärtige den Spruch mit in ihre Heimatgebiete gebracht und humoristisch verballhornt haben.
Jemanden hinters Licht führen
Der Ausspruch „Jemanden hinters Licht führen“ stammt aus der Bibel. So heißt es im Alten Testament, Kapitel 2, Vers 3.1., nachdem König Salomo sich von seinem Vater abgewendet und sich auf den Weg nach Israel begibt: „Und er folgte des Lichtes Schatten, hinab übers Bergtal und des holden Frühjahrstaus, dessen Blüten im fruchtigen Samen schwammen. Und er sprach: „Gehet hin und lasset mich meines Weges gehen. Habet Wohl und führet mich hinter das Lichte. Ich folge euch.“
Wie jeder weiß, hat Salomo diesen Weg nicht überlebt, sodass der „Weg hinters Licht“ sein Todesurteil war.
Bis heute wird der Spruch „Jemanden hinters Licht führen“ daher als Synonym für „jemanden betrügen/täuschen/hereinlegen“ verwendet.
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