Hannover (EZ) | 17. Oktober 2017 | Weil die SPD nicht in der Lage ist, eine Koalition auf die Beine zu stellen, haben sich völlig überraschend die übrigen Parteien im niedersächsischen Landtag zusammengetan und ein Bündnis aus CDU, FDP, Grünen und der AfD gebildet.
Nachdem eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition in Niedersachen nicht mehr möglich ist, blieben Ministerpräsident Stephan Weil und seiner SPD nur zwei mögliche Bündnisse. Entweder eine Ampelkoalition mit der FDP und den Grünen oder aber die große Koalition. Ersteres wurde bereits seitens der FDP kategorisch ausgeschlossen. Zweiteres möchte die SPD nicht.
Nun wurde bekannt, dass Weil sich nicht länger mit möglichen Koalitionspartnern beschäftigen muss, denn die SPD soll künftig in die Opposition rücken – als einzige Partei im niedersächsischen Landtag.
„Nach kurzen Gesprächen waren wir uns alle einig, dass wir eine Koalition aus CDU, FDP, Grünen und, ja, auch der AfD wagen“, so CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann vor wenigen Augenblicken in einer ersten Stellungnahme. „Zusammen kommen wir auf 82 Sitze, das sind 27 mehr als die SPD hat. Damit können wir prima arbeiten.“
Die AfD habe man mit ins Boot genommen, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten kann. „So hat sie das Gefühl, mit regieren zu können, was sie natürlich bei unserem Übergewicht nicht wirklich wird“, so Althusmann schmunzelnd.
Stephan Weil reagierte indes fassungslos auf die neu geplante Regierungsbildung. „Man hätte uns ja wenigstens fragen können, ob wir nicht ebenfalls mit in die Koalition hinein wollen. Aber nein, daran denkt mal wieder niemand“, so der künftige Oppositionsführer wütend.
(JME/Foto: Ralf Roletschek – Own work, CC BY-SA 3.0, Link)