Berlin (EZ) | 9. Mai 2017 | Im Zuge der Ermittlungen um den unter Terrorverdacht stehenden Oberleutnant Franco A. wurde heute ein weiterer Soldat der Bundeswehr festgenommen. Innenminister de Maizière greift durch: bis zur Klärung der Sachlage sollen Soldaten einkaserniert werden.
„Manchmal sind eben harte Maßnahmen notwendig, um die Sicherheit zu garantieren“, teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit. „Und wenn das bedeutet, dass Soldaten fortan in Kasernen bleiben müssen, dann ist das eine solche notwendige Maßnahme.“
Nachdem vor zwei Wochen der Oberleutnant Franco A. in Gewahrsam genommen wurde, weil er verdächtigt wird, schwere staatsgefährdende Attentate verüben zu wollen, wurde heute ein weiterer Soldat von der Bundesanwaltschaft festgesetzt. Er soll zu den Unterstützern von A. zählen. Zuvor war bereits ein weiterer Angehöriger der Bundeswehr wegen desselben Vorwurfs inhaftiert worden.
De Maizière sagte, er und die Sicherheitsbehörden hätten den Verdacht, dass das Netzwerk der mutmaßlichen Terroristen größer sein könnte als bislang gedacht. Selbst die Verteidigungsministerin vermutet rechtsextreme Bestrebungen innerhalb der Truppe. „Deswegen müssen wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, um die Bevölkerung vor diesen Untrieben zu schützen“, so der Innenminister. „Erst überlegten wir, allen Soldaten eine elektronische Fußfessel zu verpassen. Aber das wäre viel zu teuer.“
Stattdessen sollen die Soldaten von nun an in teilweise riesigen Arealen leben, wo sie in Baracken hausen und beinahe keine Privatsphäre mehr haben sollen sowie einer ständigen Beobachtung unterliegen. „Damit wollen wir sie unter Kontrolle behalten“, sagt de Maizière. Ein geregelter Tagesablauf, der von früh bis spät die Soldaten beschäftigt, soll dazu beitragen, dass sie ruhig bleiben. „Eine andere Möglichkeit sehe ich zurzeit nicht.“ Die strenge Maßnahme soll solange andauern, bis der letzte Nazi in der Bundeswehr enttarnt ist.
(JPL/Foto: By Smial – Own work (Original text: eigenes Foto), CC BY-SA 2.0 de, Link)