London | 5. Juli 2016 | Ukip-Chef Nigel Farage tritt von seinen Parteiämtern zurück, weil er „sein Leben zurück haben möchte“. Dem schließt sich nun die kurz vor dem Referendum getötete Labour-Politikerin und Brexit-Gegnerin Jo Cox an.
Gestern hat Nigel Farage alle überrascht, als er seinen Rückzug vom Parteivorsitz der UK Independence Party ankündigte. Er hätte nun alle seine politischen Ziele erreicht, sagt er. „Nun will ich mein Leben zurück.“
Heute meldete sich Jo Cox zu Wort. Die Unterhaus-Abgeordnete war eine Woche vor dem Brexit-Referendum im nordenglischen Birstall von dem Rechtsradikalen Thomas Mair erstochen und erschossen worden. Die Polizei geht von einem politischen Attentat aus, weil Cox gegen den Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU eintrat und Mair der Neonazi-Szene zugeordnet wird.
„Ich möchte ebenfalls mein Leben zurückhaben,“ teilte Jo Cox heute der Öffentlichkeit mit. „Auch bei mir hat die Politik tiefe Spuren hinterlassen. Meine Familie, mein Sohn und mein Mann erheben Ansprüche, und auch ich selbst möchte noch was vom Leben haben.“
Wie Farage auch, will Cox noch was erleben. „Es gibt so vieles, was ich verpasst habe,“ sagt sie. „Dabei gibt es noch viel mehr auf der Welt als London, Brüssel, EU und Nato und so was.“ In der Hinsicht könne sie Farage gut verstehen. „Und ich war ja noch etwas jünger als er.“ Jetzt wolle sie sich um ihr Kind kümmern.
(BSCH/Foto: Garry Knight/ Flickr, gemeinfrei)