Berlin/Ankara (EZ) | 2. Juni 2016 | Die umstrittene Armenien-Resolution wurde in letzter Sekunde entschärft: Statt „Völkermord“ wird das Massaker an den Armeniern nun „Ksjurnhfgt“ genannt – ein Wort, das in keiner Sprache irgendetwas bedeutet.
Das Außenministerium, das Kanzleramt und das Wirtschaftsministerium können aufatmen: Es wird keine weiteren Belastungen der deutsch-türkischen Beziehungen geben. Im letzten Moment wurde das Wort „Völkermord“ aus der Resolution gestrichen und durch eine willkürliche Buchstabenfolge ersetzt.
„Damit können wir gut leben,“ ließ Kanzlerin Merkel ausrichten. „Und die türkische Seite auch.“ Bis zur Abstimmung waren Beamte beider Staaten damit beschäftigt, sämtliche Dialekte und Sprachen der Welt darauf zu überprüfen, ob „Ksjurnhfgt“ in irgendeinem Erdteil als irgendwas verstanden werden könnte. Dem war zum Glück nicht so, sodass es zur Abstmmung kommen konnte.
Nun heißt es in den Geschichtsbüchern: „Der Ksjurnhfgt an den Armeniern in den Jahren 1915 und 1916 forderte zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Tote.“
Wieder einmal bewiesen Kanzlerin Angela Merkel und ihre Berater ein hohes diplomatisches Geschick. Präsident Erdogan teilte mit, dass er sich sehr über den „gesunden Menschenverstand“ freue, der sich schlussendlich durchgesetzt habe.
(JPL/Foto: Von Henry Morgenthau – Ambassador Morgenthau’s Story Doubleday, Page p314, (http://net.lib.byu.edu/estu/wwi/comment/morgenthau/images/Morgen50.jpg), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3822803)