Damaskus (EZ) | 11. März 2016 | Seit zwei Tagen ist die Balkanroute faktisch dicht. Länder wie Slowenien, Serbien, Bulgarien und Kroatien schlossen nach und nach ihre Grenzen. Nun verfolgen die festsitzenden Flüchtlinge aus Syrien einen anderen Plan. Statt von Süden Richtung Norden wollen sie so lange Richtung Süden reisen, bis sie Dänemark erreichen, um von dort aus nach Deutschland zu gelangen.
Tausende Flüchtlinge aus Syrien und anderen Staaten sitzen seit Wochen an der Griechisch-Mazedonischen Grenze fest. Täglich werden es mehr. Mit der faktischen Schließung der Balkanroute haben sich die Chancen, in Länder wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien einzureisen, nun noch einmal merklich verschlechtert.
Doch vor allem viele Syrer lassen sich von ihrem festen Entschluss, ein neues sicheres Leben in Europa zu beginnen, nicht abbringen und arbeiten an einer neuen Lösung.
Statt den Weg Richtung Norden zu gehen, haben einige Flüchtlinge nun herausgefunden, dass man sich Europa auch andersherum nähern kann. Ein Mann aus Damaskus erklärt: „Wenn wir immer nur Richtung Süden gehen, dann kommen wir irgendwann im Norden raus. Vorausgesetzt, die wissenschaftliche These, dass die Erde eine Kugel ist, stimmt!“
Er habe mit seinen Brüdern eine Route entdeckt, die zwar ein wenig länger dauert, aber die mit ziemlicher Sicherheit in Deutschland endet. „Wir müssen bloß durch folgende Länder durch: Syrien, Jordanien, Saudi Arabien, Jemen, Kurze Bootsüberfahrt nach Äthiopien, dann Kenia, Tansania, Mosambik, Südafrika, dann eine etwas längere Bootsfahrt zur Antarktis, dann durch Süd- und Nordamerika, rüber nach Grönland, eine weitere Bootstour über Island nach Norwegen, Schweden, Dänemark – und Schwupps ist man in Deutschland.“
Die ersten Syrer hätten sich bereits auf den Weg gemacht.
Grönland kündigte unterdessen an, ebenfalls seine Grenzen dicht machen zu wollen, sobald man genug Personal zusammen habe, um den Landstrich zu sichern.
(JME/Bild: Gemeinfrei)