Köln (EZ) | 2. Februar 2016 | Die letzte Woche vom Kölner Festkomitee herausgegebene Broschüre, die Flüchtlingen den Karneval erklären soll, wird vor allem von Norddeutschen bestellt und gelesen. Nun soll sie auch ins Plattdeutsche übersetzt werden.
„Auf so eine Erklärung habe ich mein Leben lang gewartet,“ so Markus F. aus Bremen. „Warum kommt diese Broschüre erst jetzt?“ Als er hörte, dass die Organisatoren des Kölner Karnevals einen Flyer veröffentlichten, der den Karneval für Flüchtlinge erläutert, lud er sich die Broschüre sofort herunter.
Wie ihm geht es vielen Menschen im norddeutschen Raum: Karneval ist ein großes Rätsel, wenn man nicht damit aufgewachsen ist. „Aber jetzt weiß ich, dass es gar keine Verkleidungspflicht gibt – gut zu wissen.“ Auch, dass man in Kneipen damit rechnen müsse, irgendwann seine Getränke zu zahlen, hat er gleich abgespeichert. „Und ich weiß nun endlich, was das Dreigestirn ist! Und dass es das überhaupt gibt.“
Das Kölner Festkomitee berichtet, dass eine Woche nach Veröffentlichung bereits alle Broschüren verteilt wurden und man schon eine neue Auflage nachdrucken musste. „Zu unserem Erstaunen liefern wir besonders in den Norden des Landes, damit haben wir nicht gerechnet,“ so ein Chef. Auch die Downloadzahlen liegen in einem sehr hohen Bereich. Zeitweise machte der Server schlapp, weil zeitgleich mehrere tausend Hamburger auf das Dokument zugriffen. „Leider kamen aber kaum Exemplare bei den Flüchtlingen an.“
Die Broschüre wird nun auch ins Plattdeutsche übersetzt. Bisher ist sie in englischer und arabischer Sprache erhältlich.
(JPL/Bild: EZ Media Service/Kölner Karneval)