London/Berlin/Paris/Washington, D.C. etc. (EZ) | 4. Dezember 2015 | Der britische Premier plädierte jüngst dafür, die häufig IS oder ISIS genannte Terrororganisation künftig „Daesh“ zu nennen. Nach einer kurzen Konferenz einigten sich die Staatschefs nun aber auf die Bezeichnung „Arschlöcher“. Es dürfte zumindest ein kleiner Propagandaerfolg der westlichen Regierungen sein: Hatte zuvor praktisch jeder Sprachraum einen eigenen Namen für die Terrormiliz „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ (bzw. „Islamischer Staat im Irak und in der Levante“, „…in Großsyrien“), einigten sich die Staatschefs der meisten EU-Länder und Nordamerikas nun auf die bislang eher ungebräuchliche Bezeichnung „Die Arschlöcher“.
„Jetzt ist es vorbei mit dem IS-ISIS-ISIL-ISIG-Daesh-Geschwurbel,“ sagte Präsident Barack Obama. „Sie sind Arschlöcher, es hat nichts mit dem Islam zu tun, was die machen und ich denke, der Begriff trifft es ganz gut.“
David Cameron, britischer Premierminister, brachte zuvor den Vorschlag ein, nicht mehr IS oder ISIS zu verwenden. Er plädierte dafür, die vor allem in Frankreich und im arabischen Raum verbreitete Bezeichnung „Daesh“ zu benutzen, denn es handele sich bei der Miliz weder um Vertreter des Islam noch um einen Staat. Zudem sei das Akronym „Daesh“ im Arabischen negativ konnotiert und die Dschihadisten lehnten diese Bezeichnung selbst ab.
Dann kam es aber zu einer Telefonkonferenz zwischen mehreren Regierungschefs, auch Kanzlerin Merkel war beteiligt. „Jemand sagte aus Versehen, diesen Arschlöchern müsste man einfach mal klar sagen, dass sie scheiße sind,“ berichtet Frankreichs Präsident Francois Hollande. „Tja, und dann war klar, wie wir sie künftig nennen werden.“
Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Wort Arschloch ist in praktisch alle Sprachen übersetzbar und nirgends positiv besetzt. „Außerdem weiß dann jeder, von wem wir da sprechen, “ so Angela Merkel.
(JPL)