Berlin (EZ) | 1. Dezember 2015 | Vor einigen Monaten löste Bundeskanzlerin Merkel mit ihrem Satz „Wir schaffen das“ eine leidenschaftliche Debatte zur Flüchtlingsproblematik aus. Nun legte die Kanzlerin nach. In einem Interview mit dem SPIEGEL fasste sie die momentane Flüchtlingssituation mit „Hmm“ zusammen. Die CSU ist außer sich vor Wut.
Die erneute Kampfansage von Angela Merkel ist an Deutlichkeit kaum zu überbieten. in einem SPIEGEL-Interview antwortete die Kanzlerin auf die Frage, wie es in Deutschland in Bezug auf die Flüchtlingslage weitergehe, mit einem lapidaren „Hmm“.
Die Reaktionen folgten umgehend. CSU-Chef Horst Seehofer distanzierte sich scharf von Merkels Wort. „Ich kann nur sehr hoffen, dass die Kanzlerin das nicht ernst meint. Ich appelliere in aller Dringlichkeit an Frau Merkel, dass sie ihre Aussage revidiert.“
Auch zahlreiche Parteikollegen tun sich schwer mit der neuen Kampfansage der Bundeskanzlerin. Ein Bundesinnenminister, der anonym bleiben möchte, sagte: „Ich weiß nicht, wie die Kanzlerin sich das dauerhaft vorstellt. Aber Fakt ist, mit ihrer Äußerung hat sie sich keinen Gefallen getan.“
Unterstützung erhält Merkel unterdessen von ihrem Koalitionspartner. SPD-Chef Gabriel zeigte sich solidarisch, als er auf die Frage, wie er zu dem kontroversen Statement der Kanzlerin stehe, ebenfalls mit „hmm“ antwortete.
(BSCH/Foto: „Angela Merkel Security Conference February 2015“ von Kleinschmidt / MSC. [Lizenziert unter CC BY 3.0 de über Wikimedia Commons])