Freital (EZ) | 29. Juli 2015 | Beruhigende Nachrichten für die rund 380 Asylbewerber in der kleinen Kreisstadt Freital: Eine Umfrage hat ergeben, dass zwar ein großer Teil der Flüchtlingsgegner ausländerfeindlich, rechtsradikal und gegen das „dreckige Pack“ ist, doch lediglich 10 Prozent bezeichnen sich selbst als Nazis. Die Demonstranten hoffen nach dieser Auswertung, nicht länger von den Medien diffamiert zu werden.Seit Wochen steht die kleine Ortschaft Freital in den Schlagzeilen, nachdem dort ein Flüchtlingsheim errichtet wurde, gegen das täglich hunderte Demonstranten protestieren. Zuletzt wurde sogar das Auto des Freitaler Linken-Stadtrats Michael Richter in die Luft gesprengt, weil dieser sich in den Augen vieler Gegner zu sehr für die Flüchtlinge einsetzt.
Doch nun hat eine Umfrage ergeben, dass kaum Nazis in der Ortschaft gegen das Flüchtlingsheim aufmarschieren, sondern „ganz normaler Menschen“, wie viele betonen.
Die Mehrheit bezeichnet sich als „Kein Nazi, aber absolut gegen Ausländer bei uns im Dorf“ und als „ein einfacher Bürger, der lediglich diesen ausländischen Abschaum loswerden möchte“.
Diese Ergebnisse sollten nun vor allem die rund 380 Asylsuchenden in Freital beruhigen, die bislang dachten, es in dem Ort mit Neonazis zu tun zu haben. Die Freitaler wiederum hoffen, nach der erfreulichen Auswertung der Studie endlich von der „Lügenpresse“ in Ruhe gelassen zu werden und unbekümmert weiter gegen die Flüchtlinge protestieren und gegebenenfalls das Heim anzünden zu dürfen, ohne dass man sie als „Nazis“ diffamiert.
(JPL/Bild: Gerrit Benjamin)