Brüssel/Athen (EU) | 8. Juli 2015 | Die EU macht Ernst: Wenn Griechenland bis Sonntag keine verbesserten Reformvorschläge vorlegt, sieht sich EU-Ratspräsident Donald Tusk gezwungen, dem Land ein allerletztes Ultimatum zu stellen. Sollte auch das erfolglos verstreichen, bleibt den Entscheidern nichts anderes mehr übrig, als mit einem aller-allerletzten Ultimatum zu drohen.
Der Grexit steht ganz kurz bevor. Nachdem Griechenland bereits vor zwei Wochen die fällige Rate an den IWF verstreichen ließ, war der Ausschluss aus der EU kaum noch zu verhindern. Verschärft wurde die Situation durch das Referendum von vergangenem Sonntag, in dem sich die Mehrheit der Griechen gegen weitere Sparauflagen der EU aussprach.
Nun ließ EU-Ratspräsident Donald Tusk verlauten, dass es ein letztes Ultimatum für Griechenland gebe, eventuell doch noch ein Hilfspaket zu erhalten und damit den sogenannten Grexit zu vermeiden.
Bis Sonntag hat Premierminister Alexis Tsipras Zeit, ein überzeugendes Angebot zu machen.
Sollte dieses erneut erfolglos bleiben, droht dem Land ein „wirklich allerletztes Ultimatum“, das um eine weitere Woche verlängert werden könnte. „Aber dann ist wirklich nichts mehr zu machen“, so Tusk. Denn dann könnten sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf ein finales und endgültiges Ultimatum einigen, dem maximal nur noch ein allerallerallerletztes und nicht mehr zu verhandelndes Ultimatum folgen könnte. „Dazu ist es in der Vergangenheit aber bisher noch nie gekommen“, so Tusk, „und wir appellieren an die Vernunft von Herrn Tsipras, dass es auch diesmal nicht passieren wird.“
(JME/Foto: Mateusz Włodarczyk – www.wlodarczykfoto.pl – Own work. [Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons])