Berlin (EZ) | 2. Juli 2015 | Mit der Einigung im Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn enden auch die seit einem Jahr immer wieder ausgerufenen Streiks der Lokführer. Um die streikverwöhnten Kunden langsam wieder an einen regelmäßigen Bahnverkehr zu gewöhnen, kündigte Claus Weselsky an, noch bis Ende des Jahres sporadisch weiter streiken zu wollen.
Gestern verkündete Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck das Ende des Tarifkonflikts zwischen der GDL und der Deutschen Bahn. Mit der Einigung auf einen neuen Tarifvertrag enden auch die Bahnstreiks.
Kurz nach der Einigung teilte GDL-Chef Claus Weselsky jedoch mit, dass sich für die Kunden zumindest in den kommenden sechs Monaten nur wenig ändern wird. „Unsere Kunden haben jetzt ein Jahr lang mit den Streiks der Lokführer leben müssen und sich an den Umstand gewöhnt, dass immer wieder Züge ausfallen. Es wäre unverantwortlich von uns, wenn die Züge plötzlich wieder regelmäßig und dauerhaft fahren würden.“
Aus diesem Grunde werde man noch bis Jahresende sporadisch streiken und auch vermehrt Gleisarbeiten durchführen, sodass die Kunden sich langsam wieder an die Zuverlässigkeit der Deutschen Bahn gewöhnen können.
Bei den Menschen kommt der Vorschlag gut an. Eine Berufspendlerin aus Berlin sagte, sie staune jeden Morgen, dass der Zug fährt und es nur zu den üblichen Verspätungen und sporadischen Ausfällen komme. „Aber dass tagelang gar nicht mehr geht – das vermisse ich schon ein bisschen.“
Ab kommendem Jahr soll die Entwöhnung dann komplett abgeschlossen sein und die Streiks für mindestens sechs Monate aussetzen. Dann, so verspracht Weselsky bereits, würde man sich nochmal mit dem neuen Tarifvertrag auseinandersetzen, „in dem wir bestimmt wieder genügend Gründe finden, die einen neuen Ausstand rechtfertigen.“
(JPL/Foto: „Zwickau Hbf“ von Schlockerwitz – Eigenes Werk. [Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons])