Monrovia/Berlin (EZ) | 20. Februar 2015 | Die aktuelle Grippeepidemie, die in Mitteleuropa grassiert und die hunderttausende Menschen leiden lässt, hat in einigen westafrikanischen Staaten große Sorge ausgelöst. Liberia, Sierra Leone und Guinea haben ihre Bürger aufgefordert, von Reisen nach Europa abzusehen.
Derzeit sind etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland erkältet, zudem steigt die Zahl der Influenzainfizierten in Mitteleuropa stark an und wird deutlich höher ausfallen als in den vergangenen Jahren. Experten rechnen damit, dass auch die Anzahl der Grippetoten so hoch wie lange nicht mehr sein wird.
Bislang fehlen auch wirksame Medikamente gegen die Grippe. Westafrikanische Länder haben deshalb ihre Bürger aufgerufen, auf Reisen in die Krisengebiete zu verzichten. Speziell vor einem Deutschlandbesuch wird eindringlich gewarnt. Aber auch Frankreich, Österreich, die Schweiz und Dänemark gelten als Risikozonen. Luxemburg solle ebenso gemieden werden.
Die Regierungen Liberias, Nigerias, Guineas und Sierra Leone weisen ihre Bürger darauf hin, dass die Gefahr, sich mit der Grippe anzustecken, erheblich größer ist als beispielsweise mit Ebola und in vielen Fällen auch tödlich verlaufen kann.
Die westafrikanischen Staaten bemängeln zudem, dass bislang kein wirksamer Impfstoff erhältlich ist. Die aktuell verwendete Impfung verspricht nur in 3% der Fälle Schutz – viel zu wenig, findet der Präsident Liberias, und rät seinen Landsleuten, bis auf Weiteres keinen europäischen Boden zu betreten.
Bürger, die sich bereits in einem der Krisengebiete befinden, sollen schnellstmöglich heimgeflogen werden. Dafür werden eigens geschaffene Flugzeuge eingesetzt, die auch Infizierte transportieren können, ohne die Umwelt einer Gefahr auszusetzen.
Die nigerianische Regierung fordert die UNO und die Weltgesundheitsorganisation auf, endlich etwas gegen die beinahe alljährlich wiederkommende Grippewelle zu unternehmen.
(BSCH/Foto: „PPE Training (2)“ von CDC Global – PPE Training. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.)