Hamburg/Berlin (EZ) | 16. Februar 2015 | Die Euphorie innerhalb der FDP kennt nach dem Wahlerfolg gestern in Hamburg keine Grenzen mehr. Parteichef Christian Lindner kündigte nun gar an, dass die Liberalen ihre Politiker aus dem Museum herauskramen werden, um auf künftige Wahlergebnisse vorbereitet zu sein.Die in der Versenkung verschwunden geglaubte FDP zieht nach dem Erfolg bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg erste euphorische Konsequenzen. Christian Lindner ordnete an, alle ehemaligen Abgeordneten wieder aus den Museen zu holen und „sofort einsatzbereit zu machen“ – denn: „die nächsten Mega-Erfolge kommen bestimmt! Und zwar schneller, als wir glauben!“
Die Hamburger Liberalen holten gestern über 7% der Stimmen und zogen damit erneut in die Bürgerschaft ein. „Damit ist nun klar, dass der Abwärtstrend der vergangenen Monate und Jahre gestoppt ist,“ so Lindner.
Deshalb wies er die Landes- und Ortsverbände an, schnellstens ihre ehemaligen Mandatsträger aus den Archiven und Museen zu holen, zu entstauben, ihnen etwas Ordentliches anzuziehen und wieder raus in die Welt zu lassen.
Nach der Bundestagswahl 2013, bei der die FDP es nicht ins Parlament schaffte, flog die Partei auch aus zahleichen Landesparlamenten und Rathäusern. Die abgewählten Politiker wurden darauf größtenteils als Relikte der Zeitgeschichte in Museen ausgestellt.
Einige, so zum Beispiel Reiner Brüderle, wurden gar ausgestopft, konserviert und als Fotokulisse verwendet. „Wir ahnten ja nun wirklich nicht, dass wir nochmal so viele Kräfte brauchen könnten,“ so Lindner heute. „Und damit konnten wir zumindest noch ein, zwei Euro verdienen.“
Die FDP bereitet sich also auf die kommenden Erfolge vor; nur auf Bundes- und Landesminister solle vorerst verzichtet werden. „Wir werden vor allem einfache Abgeordnete und Gemeinderatsmitglieder benötigen. Um Außenminister, Vizekanzler und so kümmern wir uns später.“
(JPL/Foto: „2015-01-06 3460 Christian Lindner (Dreikönigskundgebung der Liberalen)“ von Robin Krahl – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons.)