Grosseto (EZ) | 12. Februar 2015 | Drei Jahre nach dem Schiffsunglück der Costa Concordia wurde der verantwortliche Kapitän Francesco Schettino gestern für schuldig gesprochen und zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Kurz nach dem Urteilsspruch zeigte sich Schettino geläutert und kündigte an, das Gefängnis diesmal – anders als sein Schiff – als Letzter verlassen zu wollen.
Francesco Schettino zeigte Größe, als er sich gestern nach dem Urteilsspruch erstmals zu Wort meldete. Der in den vergangenen Jahren von den Medien oft als „Kapitän Feige“ Verschmähte kündigte an, seinen größten Fehler – das vorzeitige Verlassen des Schiffes – nun wieder gut machen zu wollen. „Ein Kapitän geht immer als Letztes von Bord. An diesen alten Seefahrer-Kodex habe ich mich damals leider nicht gehalten. Dies will ich jetzt wieder ändern“, so Schettino gegenüber Journalisten.
Aus diesem Grunde sei er gerne bereit, die Gefängnisstrafe anzutreten und bis zum letzten Tag in Haft zu bleiben, bevor er seine Zelle schließlich als Letzter von sämtlichen Mitangeklagten im Costa Concordia-Prozess nach 16 Jahren und einem Monat verlassen werde.
Die zunächst angekündigte Berufung will Schettino aus diesem Grunde fallen lassen. „Ich bin mir sicher, dass ich die Berufung gewinnen würde, aber dann wäre ich erneut vorzeitig auf freiem Fuß. Ich will endlich einmal Verantwortung übernehmen“, so der ehemalige Kapitän weiter.
(JPL/Foto: paolodefalco75 [CC BY-SA 3.0])