Köln (EZ) | 22. Dezember 2014 | Es ist ein herber Schnitt, aber er war laut RTL unumgänglich, um die eigene Glaubwürdigkeit wiederherzustellen: der größte deutsche Privatsender hat sich von allen dummen, dämlichen und blöden Mitarbeitern getrennt. Daraufhin musste der Sendebetrieb eingestellt werden. Der an Dummheit nicht zu überbietende Fauxpas eines RTL-Reporters, der sich vergangenen Montag auf der PEGIDA-Demo in Dresden gegenüber einem Kamerateam des NDR als gewöhnlicher Demonstrant ausgab, veranlasste den Kölner Sender dazu, einmal gründlich in seinen Reihen auszumisten und alle dämlichen Mitarbeiter vor die Tür zu setzen.
„Das war die angemessenste Antwort auf diese journalistische Fehlleistung, um die Glaubwürdigkeit von RTL zu wahren, beziehungswiese wiederherzustellen,“ so ein Sendersprecher, der kurz nach diesem Statement wie so viele seiner Kollegen sein Büro räumte und Platz für qualifizierteres Personal machte.
Sämtliche Abteilungen und alle zur RTL-Gruppe gehörenden Sender waren von der angeordneten Säuberungsaktion betroffen. RTL II und VOX mussten daraufhin als erstes komplett schließen, nicht mal mehr ein Testbild kann ausgestrahlt werden – außer dem Putzpersonal musste jeder Mitarbeiter ausgetauscht werden.
Der Sender RTL und das Tochterunternehmen n-tv sind zumindest noch in der Lage, Wiederholungen zu senden. Das liegt aber nur daran, dass dort zu viele Menschen arbeiten und das Ausmisten von blödem und idiotischem Personal zur Stunde noch anhält. Es wird damit gerechnet, dass gegen Nachmittag auch diese Sender ihren Betrieb einstellen müssen.
Alle anderen Sender, wie z.B. RTL Nitro und Super RTL, strahlen nur eine Tafel aus, auf der mitgeteilt wird, dass der Sendebetrieb so schnell wie möglich wieder aufgenommen werde, wenn man „wieder qualifizierte Mitarbeiter, Redakteure und Senderchefs“ habe. „Wie bedauern die eventuellen Unannehmlichkeiten, wünschen aber dennoch ein frohes Fest und so.“
Der harte, aber nachvollziehbare Schritt wird größtenteils wohlwollend aufgenommen. Viele Menschen hoffen, dass andere Medien diesem Beispiel folgen werden.
(BSCH/Foto: NDR)