Köln (EZ) | 27. Oktober 2014 | Bei einer Demonstration von Anhängern des Hasspredigers Dieter Nuhr kam es gestern in Köln zu schweren Ausschreitungen zwischen etwa 2.000 von Nuhr angestachelten Salafisten-Gegnern und der Polizei. Die Bilanz der Ausschreitungen: etwa 40 verletzte Polizeibeamte und dutzende Festnahmen. Zuvor hatten zwischen 1.500 und 2.500 teilweise gewaltbereite Nuhr-Sympathisanten in der Kölner Innenstadt gegen Salafisten und Islamisten demonstriert.
Die Polizei war zahlenmäßig unterlegen, weil sie von weit weniger Anhängern des radikalen Hasspredigers ausging, die den Weg nach Köln auf sich nehmen würden.
Angestachelt wurden die Demonstranten von „Witzen“ und „satirischen Überspitzungen“ des bundesweit bekannten Antiislamisten Dieter Nuhr, der einen Tag vorher noch eine Großkundgebung in Osnabrück gab. Auch dort wiederholte er einmal mehr seine Hassparolen gegen Moslems.
Nun warnt die Polizei vor einer neuen Qualität der Gewalt auf deutschen Straßen. Die Gewerkschaft der Polizei forderte die Politik auf, endlich aktiv gegen Dieter Nuhr vorzugehen und dem Islamhetzer das Wasser abzugraben – andernfalls drohten in Zukunft vermehrt Auseinandersetzungen wie gestern in Köln.
Nuhr selbst berief sich einmal mehr auf die Meinungsfreiheit, die gelte „selbstverständlich auch für Leute wie mich“, ließ er mitteilen. Er werde sich nicht den Mund verbieten lassen und weitermachen wie bisher. Die nächste Demonstration von Dieter-Nuhr-Fans soll schon bald in Dortmund stattfinden.
(JPL/Foto: „Dieter Nuhr, Moers 2011, CN-01“ by kaʁstn Disk/Cat – Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de via Wikimedia Commons.)