Landsberg/München (EZ) | 13. Oktober 2014 | Vier Monate nach seinem Haftantritt durfte der ehemalige Bayern-Boss Uli Hoeneß das Gefängnis in Landsberg bereits zum zweiten Mal für einige Stunden verlassen. Augenzeugen zufolge sei der 62-Jährige an einer Leine durch München geführt worden und habe verspielt und neugierig gewirkt. Auch soll er mit anderen Freigängern auf einer Spielwiese herumgetrollt haben.
Vor knapp drei Wochen durfte Uli Hoeneß schon einmal für einige Stunden die Haftanstalt in Landsberg verlassen. Am vergangenen Samstag war es erneut soweit. Sein Anwalt Steffen Ufer holte den 62-Jährigen aus der Justizvollzugsanstalt ab und führte ihn anschließend für drei Stunden spazieren.
„Er war sehr aufgeregt und wartete bereits artig vor seiner Zellentür“, so Ufer. Von Landsberg aus sei man dann mit dem Auto weiter nach München gefahren, wo Hoeneß an einer Leine durch die Innenstadt geführt wurde.
„Es war schon sehr drollig, wie er immer wieder ungeduldig an seiner Leine zog und möglichst viel erkunden und sehen wollte.“ Einmal wurde es etwas brenzlig, als Hoeneß mit einem Touristen aus Dortmund aneinandergeriet und ihn anknurrte. „Doch ich habe ihn daraufhin schnell Richtung Park geführt, wo er auf einige andere Freigänger traf und etwas herumtoben konnte.“
Insgesamt sei Hoeneß sehr gut drauf gewesen und habe neugierig jede Veränderung seiner Stadt in Augenschein genommen. „Bei jeder Baustelle hielt er an und hob sein Bein, um sie zu markieren,“ so Ufer lachend.
Wann der nächste Ausgang stattfinden wird, ist bisher noch unklar. Hoeneß selbst kann es aber wohl gar nicht schnell genug gehen. Nachdem er am Samstagabend wieder in seiner Zelle war, soll er sehr traurig gewesen sein und immer wieder jaulend an der Tür gekratzt haben.
(BSCH/Foto: Harald Bischoff [CC BY-SA 3.0])