Washington, D.C./Donezk (EZ) | 23. September 2014 | Nachdem erst vor wenigen Tagen eine Meldung die Runde machte, dass ein ranghoher Vertreter der US-Regierung Syrien nicht auf der Landkarte fand, kam es nun erneut zu einem verheerenden Versehen: Statt wie geplant die Luftangriffe auf IS-Stützpunkte in Syrien zu starten, hat die USA in der Nacht zu heute irrtümlich russische Separatisten in der Ostukraine bombardiert.
Der Spott war groß, als vergangene Woche ein Regierungsvertreter aus dem Weißen Haus nicht wusste, wo genau Syrien eigentlich liegt. Doch wie nun bekannt wurde, ging es offenbar nicht nur ihm so.
In der Nacht zu heute sollten die USA mit ihren Luftangriffen in Syrien beginnen. Doch bis zum Vormittag warteten etliche IS-Kämpfer vergebens. Stattdessen beklagten sich russische Separatisten in Donezk darüber, von F22-Kampfjets und Tomahawk-Raketen beschossen worden zu sein.
US-Präsident Obama reagierte prompt und entschuldigte sich für das Versehen. „Ich hätte schwören können, dass wir zumindest in der Nähe von Syrien waren.“ Er selbst hätte bis in den späten Abend hinein mit seinen Mitarbeitern zahlreiche Landkarten studiert. Zudem habe Ukraines Präsident Poroschenko als erster zu den Luftangriffen gratuliert und mehrfach betont, dass es sich durchaus um Syrien handele und die USA die Bombardement bitte keinesfalls einstellen sollten.
Obama bedauerte den nun bestätigten Irrtum und kündigte an, persönlich bei Präsident Putin anzurufen und um Entschuldigung zu bitten. An die IS-Kämpfer in Syrien gerichtet, bat Obama noch um etwas Geduld. Man wolle erst internationale Geografen und Experten zu Rate ziehen, bevor man erneut ein falsches Ziel angreift. Er sei jedoch optmistisch, dass spätestens in ein bis zwei Wochen mit den „richtigen Luftangriffen im richtigen Syrien begonnen werden kann“, so der US-Präsident amüsiert.
(JME/Foto: U.S. Air Force photo by Senior Airman Gustavo Gonzalez)