Luxemburg/ Köln (EZ) | 14. Mai 2014 | Der Europäische Gerichtshof hat das „Recht auf Vergessen“ im Internet gestärkt. Zukünftig können Personen sensible Daten aus den Ergebnislisten bei Suchmaschinen entfernen lassen. Während das Urteil in der Bevölkerung überwiegend positiv aufgenommen wurde, kündigte Comedian und Moderator Oliver Pocher bereits an, dagegen klagen zu wollen. Er befürchtet, auf diese Weise zunehmend in Vergessenheit zu geraten.
Der Europäische Gerichtshof hat geurteilt: Jeder Bürger hat das Recht, im Internet „vergessen zu werden“. Damit folgte er der Klage eines Spaniers, der eine Rufschädigung darin sah, dass sein Name nach 16 Jahren noch immer in Zusammenhang mit einer längst erledigten Immobilienpfändung im Internet auftauchte.
Das Urteil löste in der Öffentlichkeit überwiegend positive Reaktionen aus, da zukünftig alle Personen die Möglichkeit haben, unter Umständen persönliche und nicht relevante Daten aus den Ergebnisfeldern der Suchmaschinen löschen zu lassen. Doch heute wurde bekannt, dass von prominenter Seite bereits eine Klage gegen den Urteilsspruch vorbereit werde.
Oliver Pocher, deutscher Komiker, Musiker und Moderator, ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er „das Recht, vergessen zu werden“ nicht hinnehmen werde und weiterhin darauf besteht, dass die Suchmaschinen jeden auch noch so alten Link über ihn anzeigen sollen.
Er könne es sich gerade in seiner aktuellen Situation nicht erlauben, dass Berichte über ihn als „nicht relevant“ oder „nicht mehr aktuell“ bezeichnet würden, so der 36-Jährige, dessen RTL-Show „Alle auf den Kleinen“ jüngst abgesetzt wurde. Auch die zweite Staffel des „Promi Big Brother“ wird er nicht mehr mitmoderieren.
Daher komme das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, so Pocher.
Unterstützung bekommt der Comdian von Tennis-Legende Boris Becker. Auf Twitter teilte er seiner Fangemeinde mit, dass er Herrn Pocher bei seiner Klage unterstützen wolle. „Weder er noch ich haben das Recht, jemals vergessen zu werden!“, so Becker in einem seiner zahlreichen Tweets heute Vormittag.
(JPL/Foto: Ailura [CC BY-SA 3.0])