Kopenhagen (EZ) | 26. März 2014 | Im Februar tötete der Zoo in Kopenhagen die Giraffe Marius und verfütterte den 2-jährigen Bullen an die Löwenherde. Nun setzten Tierschützer Rache durch: der Zoo musste vier Löwen töten und den Giraffen zum Fraß vorwerfen.Das Entsetzen war weltweit groß, als der Zoo in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen Anfang Februar den Giraffenbullen Marius tötete – angeblich, um Inzucht unter der Herde zu verhindern. Im Nachhinein gab es Morddrohungen gegen Mitarbeiter des Zoos und gegen den Direktor, der aber seinerseits beteuerte, die Tötung wäre notwendig und in solchen Fällen üblich gewesen.
Nachdem eine Petition, die die Schließung des Tierparks forderte, scheiterte, nahmen sich einige europäische Tierschützer des Falles an und forderten Wiedergutmachung.
Die Mitglieder der Tierrechtsorganisation Peta verlangten stellvertretend für die betroffene Giraffenherde, die nicht selber als Ankläger tätig werden konnten, Blutrache. Der getötete Marius sollte in Löwen aufgewogen und diese dann ebenfalls an dessen Verwandten verfüttert werden.
Nach langen Verhandlungsrunden mit der Direktion des Zoos einigte man sich darauf, ein ausgewachsenes Männchen und ein Weibchen sowie zwei Junge zu töten. Alle vier zusammen seien ungefähr so schwer wie Marius gewesen.
Nach dem Einschläfern wurden die toten Tiere zerteilt und vor hunderten Schaulustigen im Zoo den Giraffen zum Fraß vorgeworfen.
Ein Sprecher der Tierrechtler sagte, dies sei ein großer Tag für alle Tiere, die in Zoos gefangen seien. „Dieses Verfahren signalisiert, dass Zoos keine rechtsfreien Räume sind“, freute sich der Sprecher von Peta.
Zur Stunde kosten die Giraffen die Rache augenscheinlich noch voll aus. Noch hat kein Tier die Löwenkadaver angerührt oder gar gefressen. Wahrscheinlich strafen sie die Löwen selbst im Tod noch mit vollkommener Verachtung, so die Vermutung.
(JME/ Foto: Daderot [CCO 1.0])